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Praxistipps für die Lashstylistin: Nervöse Kundinnen
Jede Wimpernstylistin trifft im Laufe ihrer Karriere auf mindestens eine nervöse Kundin. Ihre Augenlider flattern, sie spricht viel oder zuckt bei jeder Berührung zusammen. Wie reagieren?
Eines vorab: Wir reden hier nicht von krankheitsbedingten Störungen, sondern von gestressten oder nervösen Kundinnen. Da gibt es auch grundsätzlich nur zwei Möglichkeiten, ggf. eine Mischung aus beiden Gründen. Grund Nummer eins: Stress. Vielleicht ist die Kundin aufgebracht, aufgeregt oder in Eile. Sie will die Behandlung schnell hinter sich bringen, schweift gedanklich immer wieder ab und hängt ihren Gedanken nach, die sie eventuell weiter unter Stress setzen. Grund Nummer zwei: Diese Kundin ist neu bei Ihnen oder sie lässt sich überhaupt zum ersten Mal die Wimpern verlängern. Da kann man schon mal etwas ängstlich reagieren — schließlich weiß man nicht so genau, was da gleich an den eigenen Augen gemacht werden soll. Alternativ hat diese Kundin eine nicht so schöne Erfahrung mit Wimpernextensions gemacht und sorgt sich nun.
All diese Szenarien sind für die Kundin selbst sicher sehr belastend — aber sie können auch Ihren Arbeitsablauf stören, schlimmstenfalls sogar zu Fehlern oder Unfällen führen.
Hier ist unsere Checkliste für Sie, mit denen Sie für ein angenehmes Arbeitsumfeld sorgen und sich über eine entspannte Kundin freuen können:
1. VOR DER BEHANDLUNG.
Sie merken schon vor der Behandlung, dass die Kundin gestresst oder unsicher ist. Sprechen Sie das ruhig offen und freundlich an. Fragen Sie, wie es der Kundin geht. Gehen Sie auf ihre Bedenken oder Ängste ein, zeigen Sie ihr den Arbeitsplatz und die Werkzeuge, erklären Sie die Schritte. Wenn die Kundin aber unter Stress steht, fragen Sie, ob sie ein paar Minuten Entspannung braucht, lassen Sie sie auf der Liege eine bequeme Liegeposition finden. Je nach Ihrem Arbeitsstil und Studioangebot kann schon eine ganz kurze, sanfte Hand- oder Schultermassage helfen.
2. SANFTE BEWEGUNGEN.
Gerade bei gestressten und nervösen Kundinnen ist es wichtig, dass Sie auf Ihre Bewegungen achten. Bewegen Sie sich und Ihre Hände langsam, mit Bedacht, ohne Hektik. Strahlen Sie Ruhe aus und lassen Sie sich nicht von der Nervosität anstecken.
3. FEEDBACK MUSS SEIN.
Sagen Sie Ihrer Kundin unbedingt, dass sie sich bei unangenehmen Empfindungen sofort melden soll. Wenn sie unbequem liegt, wenn etwas am Auge zwickt — einfach sofort sagen. Kümmern Sie sich entsprechend um die Kundin.
4. „RADIO WIMPERNSTYLING“.
Die Augen der Kundin sind während der Behandlung für mindestens eine Stunde zu. Vielen hilft es daher, wenn Sie Ihre Arbeitsschritte kommentieren, und zwar bevor Sie loslegen. Zum Beispiel so: „Ich werde gleich Ihre Wimpern mit einem Spezialreiniger vorbereiten. Die Formel ist ganz schonend und pflegend, und brennt nicht in den Augen“. Bei nervösen Kundinnen hilft auch Zuspruch, etwa: „Sie machen das ganz toll mit den Augenlidern — geschlossen und doch entspannt. Wunderbar“.
5. IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT.
Unter Stress oder bei Nervosität tendieren wir Menschen dazu, mehr zu reden, als sonst. Hier können Sie Gespräche vermeiden, wenn Sie die Kundin freundlich, ruhig darauf hinweisen, dass ihre Mimik sich beim Reden auch auf die Augenlider überträgt.
Sollte sich die Kundin allerdings derart unruhig verhalten, dass sicheres Arbeiten nicht möglich ist, erklären Sie der Kundin, dass Sie die Behandlung auf einen anderen Tag verschieben sollten: Sicherheit — und in diesem Fall auch Gesundheit — geht vor!